Gedenkkonzerte für Mariupol, Februar 2025

Konzerttournee mit dem Kammerorchester von Mariupol zum Gedenken an den 3. Jahrestag des russischen Angriffskrieges Gedenkkonzerte für Mariupol, Februar 2025

Ein Projekt des Ukrainischen Kulturvereins Prostir
mit lokalen Organisationen in mehreren Städten der Schweiz

Zusammenfassung

Bereits wenige Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2024 entstand in Luzern das ukrainische Kulturzentrum Prostir. Inzwischen organisieren sich im gemeinnützigen und steuerbefreiten Verein über 1000 aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Im Rahmen des Gedenktages am 24. Februar 2025 (drei Jahre Krieg) möchten wir das Kammerorchester von Mariupol in die Schweiz holen. Das Orchester konnte als ganzer Klangkörper aus Mariupol fliehen und ist nun in Kyiv. Die Administration von Mariupol hat in Dnipro Aufnahme gefunden.

Wir sind mit dem Vizebürgermeister von Mariupol, Sergej Orlow, befreundet. Wir haben ihn mehrere Male in Dnipro getroffen. Mariupol wurde 87 Tage belagert, bis es eingenommen wurde. Die Zivilbevölkerung hat unsäglich gelitten. Während der ganzen Belagerung hat Sergej Orlow jeden Tag mit den Russen zu verhandeln versucht, dass sie einen Korridor für die Evakuation freigeben. Erst nach unzähligen Versuchen haben die Russen zugestimmt.

Heute leben von den damals etwa 400´000 Einwohner noch etwa 60´000 in der Stadt und werden weiterhin psychisch und physisch misshandelt. In den westlichen Ländern gibt es etwa 60´000 Flüchtlinge aus Mariupol. Die anderen haben sich auf die ganze Ukraine verteilt. Die Administration von Mariupol arbeitet vorbildlich für die Unterstützung aller Einwohner von Mariupol und unterhält in vielen ukrainischen Städten Hilfszentren unter dem Namen „Ich bin Mariupol“.  Über die Belagerung gibt einen eindrücklichen Dokumentarfilm: „20 Tage Mariupol“. https://archive.org/details/youtube-gvAyykRvPBo

Wir haben die Gelegenheit, das Orchester für eine Woche in die Schweiz zu holen. Konzerte sind geplant, vom Donnerstag, den 20. Februar bis zum Montag, den 24. Februar.
Sicher sind Basel, Bern, Luzern, Zug und Solothurn. Weitere Möglichkeiten sind in Abklärung.

Zusätzlich zu den Konzerten möchten wir an Gymnasien und Universitäten den Studierenden die Möglichkeit geben, sich direkt dem Vizebürgermeister von Mariupol, Serghii Orlow, zu begegnen. Dabei sollen auch Ausschnitte des Films „20 Tage Mariupol“ gezeigt werden. Falls möglich, soll der Film in ganzer Länge in Kinos gezeigt werden mit anschliessender Diskussion mit Sergej Orlow. Zusätzlich kann je nach Möglichkeit auch eine Ausstellung mit Fotos von Mariupol gezeigt werden.

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Im Anschluss an die Konzerte wird eine Kollekte erhoben zugunsten der Organisation „Ich bin Mariupol“, welcher die aus Mariupol geflüchteten Menschen in der Ukraine unterstützt oder zugunsten einer am Veranstaltungsort ansässigen Hilfsorganisation für die Ukraine.

Geplante Konzerte

Donnerstag, 20. Februar, 19:30 Uhr  
Bern, Yehudi Menuhin Forum
Veranstalter: Verein Ukraine-Hilfe Bern und Yehudi Menuhin-Forum Bern
Mit:
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Samvel Arustamian, Botschaftsrat der Ukrainischen Botschaft
NN

Freitag, 21. Februar, 18:30 Uhr
Basel, Theodorskirche

Veranstalter: Reformierte Kirche Basel-Stadt
Mit
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Conrad Cramer, Regierungspräsident Kanton Basel-Stadt
KR Pfr. Prof. Dr. Lukas Kundert                                                                      2’

Samstag, 22. Februar, 17:00 Uhr
Luzern, Sankt-Karli-Kirche

Veranstalter: Ukrainischer Kulturverein Prostir
Mit:
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Johannes Frank, Seelsorger

Sonntag, 23. Februar, 14:00 Uhr
Zürich, Grossmünster

Veranstalter: Grossmünster Zürich
Mit:
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Corine Mauch, Stadtpräsidentin Zürich
Samvel Arustamian, Botschaftsrat der Botschaft der Ukraine
Esther Straub, Kirchenratspräsidentin Ref. Kirche Kanton Zürich
Martin Rüsch, Pfarrer Grossmünster

Sonntag, 23. Februar, 17:30
Zug, Kirche Sankt Johannes der Täufe
r
Veranstalter: Katholische Kirchgemeinde der Stadt Zug
Mit:
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Bernhard Lenfers Grünenfelder Gemeindeleiter St. Johannes Zug
NN

Montag, 24. Februar, 19:00
Solothurn, Jesuitenkirche

Veranstalter: Ukrainischer Kulturverein Prostir
Mit:
Vadym Boichenko, Bürgermeister der Stadt Mariupol
Iryna Venediktova, Botschafterin der Ukraine
Felix Gmür, Bischof von Basel

Das ukrainische Kulturzentrum Prostir in Luzern

Konzert im KKL Luzern, Jugendorchester aus Kharkiv, Chor Prostir und Sängerinnen und Sängern

Der in Luzern gegründete ukrainische Kulturverein Prostir besteht hauptsächlich aus Geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Inzwischen organisieren sich über 1000 Menschen in dem Verein. Sie stammen aus allen Regionen der Ukraine, mehrheitlich aus den Kriegsgebieten. Der Verein ist gemeinnützig und steuerbefreit.

Von Beginn weg führte der Verein zahlreiche Konzerte und Lesungen in Luzern durch, unter anderem mit dem Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, Sergyi Zhadan (Kharkiv) und dem ebenso renommierten Schriftsteller Andrij Kurkow (Kyiv). Prostir gründete auch einen Chor, der viele Auftritte gab. Höhepunkt war ein grosses Konzert mit einem professionellen Jugendsinfonieorchester aus Kharkiv im KKL-Luzern. Über dieses Projekt entstand auch ein Dokumentarfilm für das Schweizer Fernsehen. Regelmässig organisiert der Verein Gedenkkonzerte zum Jahrestag der russischen Invasion (24. Februar) und zum ukrainischen Nationalfeiertag (24. August).

Von Beginn weg wurden die Aktivitäten des Vereins massgeblich von gemeinnützigen Organisationen und kirchlichen Institutionen unterstützt. Der Verein unterhält viele enge Kontakte zu Organisationen der Zivilgesellschaft in der Ukraine, zu Bildungs- und Kulturinstituten sowie zu Administrationen auf allen Ebenen (Gemeinden, Regionen, Staat).

Der Verein bringt regelmässig Ambulanzen, Fahrzeuge für die Evakuation, medizinisches Material, Ausrüstungen für die Feuerwehr und andere Güter in die Kriegsgebiete.

Mariupol

Im Rahmen des Gedenktages am 24. Februar 2025 (drei Jahre Krieg) möchten wir das Kammerorchester von Mariupol in die Schweiz holen. Das Orchester konnte als ganzer Klangkörper aus Mariupol fliehen und ist nun in Kyiv beheimatet. Die Administration von Mariupol hat in Dnipro Unterschlupf gefunden.

Vor dem Krieg hatte die am Asowschen Meer gelegene ukrainische Stadt Mariupol 400´000 Einwohner. Sie war bis zur Belagerung von Mariupol ab dem 24. Februar 2022 eine bedeutende Hafen- sowie Universitätsstadt und Wirtschaftszentrum. Bekannt ist auch das Stahlwerk Asow.

Mariupol wurde 87 Tage belagert, bis es eingenommen wurde. Die Zivilbevölkerung hat unsäglich gelitten. Während der ganzen Belagerung hat der Vizebürgermeister Serghii Orlow jeden Tag mit den Russen zu verhandeln versucht, dass sie einen Korridor für die Evakuation freigeben. Erst nach unzähligen Versuchen haben die Russen zugestimmt.

Das bombardierte Dramatheater von Mariupol. Im Vordergund der Schriftzug Deti (Kinder)

Am 16. März kam es zu einem Luftangriff auf das Theater von Mariupol. Associated Press spricht von etwa 600 getöteten Zivilisten, darunter viele Kinder, die zuvor in dem Theater Schutz vor russischen Luftangriffen gesucht hatten.

Mitte Mai 2022 waren bis auf das Stahlwerk Asow sämtliche Stadtteile vom russischen Militär erobert. Im Stahlwerk unter Tage befanden sich noch nahezu tausend ukrainische Soldaten, nachdem sämtliche Zivilisten und Verletzte evakuiert worden waren. Am 20. Mai 2022 beschloss die ukrainische Regierung das Ende der Verteidigung des Stahlwerks.

Die Stadt hatte durch die Belagerung massive Zerstörungen erlitten. Zirka 90 Prozent der Gebäude der Stadt wurden beschädigt

Die zerstörte Stadt Mariupol

Heute leben von den damals etwa 400´000 Einwohner noch etwa 60´000 in der Stadt und werden weiterhin psychisch und physisch misshandelt. In den westlichen Ländern gibt es etwa 60´000 Flüchtlinge aus Mariupol. Die anderen haben sich auf die ganze Ukraine verteilt. Die Administration von Mariupol arbeitet vorbildlich für die Unterstützung aller Einwohner von Marjupol und unterhält in vielen ukrainischen Städten Hilfszentren unter dem Namen „Ich bin Marjupol“.

Die Philharmonie Mariupol während der Belagerung

Das Gebäude wurde während des russischen Überfalls auf die Ukraine neben dem Dramatheater und weiteren Gebäuden zu einem der sechs Schutzräume der Stadt bestimmt. Als eines der wenigen grossen Gebäude der Stadt überstand es die Belagerung von Mariupol unbeschädigt. Es beherbergte bis zu 800 Menschen, darunter die Überlebenden der Bombardierung der Entbindungsklinik.

Nach Angaben des Stadtrats von Mariupol nach der Einnahme durch den russischen Aggressors, wurden auf der Bühne der Kammerphilharmonie Käfige aufgebaut, mutmasslich für einen Schauprozess, den die russischen Besatzer an ukrainischen Kriegsgefangenen planen.

Über die Belagerung gibt es einen eindrücklichen Dokumentarfilm: „20 Tage Marjupol“: https://archive.org/details/youtube-gvAyykRvPBo (siehe oben).

Vadym Bojstschenko

Vadym Bojtschenko– Leiter der Abteilung für die Entwicklung der befreiten und vorübergehend besetzten Gemeinden der Vereinigung Ukrainischer Städte (AUC), Bürgermeister von Mariupol.

Vadym Bojtschenko ist seit 2015 Bürgermeister von Mariupol. Nach dem Ausbruch des umfassenden Krieges und der Besetzung der Stadt organisierte Vadym Bojtschenko die Arbeit des Stadtrats von Mariupol bei der Evakuierung.

Derzeit konzentrieren der Bürgermeister und der Stadtrat von Mariupol ihre Bemühungen auf die Unterstützung der Streitkräfte der Ukraine und der evakuierten Einwohner der Stadt.

Während des Krieges wurden auf Initiative von Vadym Bojtschenko die ersten Sozialwohnungen für die Bewohner von Mariupol in der Ukraine und das „Ich bin Mariupol-Unterstützungsnetzwerk“ für Vertriebene geschaffen. Diese Initiative ist in 21 Städten in der gesamten Ukraine tätig, verfügt über 37 Unterstützungszentren und wächst weiter.

Einer der Hauptbereiche von Vadym Bojtschenko Bemühungen ist die Planung des Wiederaufbaus der Stadt. Mariupol war die erste Stadt, die mit der Entwicklung des Stadtwiederbelebungsplans „Mariupol Reborn“ begann – dem grössten Stadtwiederbelebungsplan seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Stadt teilt das entwickelte Konzept und die Erfahrungen mit anderen Gemeinden, die unter der russischen Aggression gelitten haben und wiederhergestellt werden müssen.

Als Leiter der Abteilung für die Entwicklung der befreiten und vorübergehend besetzten Gemeinden der Vereinigung ukrainischer Städte entwickelt Vadym Bojtschenko zusammen mit Bürgermeistern von Front- und vorübergehend besetzten Gemeinden in der Ukraine gemeinsame Projekte, Massnahmen und Vorschläge zur Unterstützung der Bewohner der Brennpunktgebiete durch die Sicherstellung der kontinuierlichen Bereitstellung lebenswichtiger Dienstleistungen. Die Abteilung arbeitet ausserdem an der Entwicklung von Plänen für den Wiederaufbau der Frontgemeinden nach dem Ende der Feindseligkeiten.

Brief des Vizebürgermeisters von Mariupol, Sergej Orlow

„Seit Beginn der gross angelegten Invasion der Russischen Föderation auf das souveräne Territorium der Ukraine haben der Staat und sein Volk eine Herausforderung angenommen, die den meisten Menschen der heutigen Generation unbekannt ist. Doch der Ansturm des Aggressors konnte eingedämmt werden – nicht nur dank des Mutes der Ukrainer, sondern auch dank der Einigkeit der internationalen Gemeinschaft. Zweieinhalb Jahre später können wir mit Sicherheit sagen, dass die internationale Einigkeit und der Druck auf den Aggressor funktionieren.

Ein Beispiel dafür war Mariupol, das ab dem 24. Februar 2022 von russischen Truppen blockiert wurde, und nur die Einigkeit der internationalen demokratischen Gemeinschaft und der politische Druck auf den Besatzer ermöglichten die Aufhebung dieser heimtückischen Blockade. Seit dem 13. März 2022, nachdem die Möglichkeit zur Evakuierung der Zivilbevölkerung eröffnet wurde, konnten mehr als 130.000 Einwohner von Mariupol die Stadt verlassen und ihr Leben retten.

Später konnte die 200.000 Einwohner zählende Gemeinde Mariupol auf dem von der Regierung kontrollierten Territorium der Ukraine ihre Identität bewahren, sich vereinigen und anfangen, zu leben und ihre Zukunft zu planen. Die Hilfszentren „Ich Mariupol“, die auf Initiative der Stadtverwaltung Mariupol gegründet wurden und derzeit in 20 Städten der Ukraine tätig sind, haben 63.000 hilfsbedürftige Einwohner Mariupols registriert. Über diese Zentren kommunizieren die Einwohner Mariupols miteinander und geben der Stadtverwaltung Rückmeldung – derzeit wissen wir, dass 80 % der Einwohner Mariupols nach Hause zurückkehren wollen, wenn die Stadt geräumt wird.

Diese Rückkehrbedingung ist wichtig, weil Russland einen echten Völkermord an den Ukrainern und viele Kriegsverbrechen begangen hat. Die Ukraine, die Teil Europas und der zivilisierten Welt ist, erkennt an, dass das Böse nicht zweideutig ausgelegt werden kann und unbedingt bestraft werden muss. Obwohl es unmöglich ist, die toten Bürger der Ukraine zurückzuholen, muss der Verlust von Wohnraum, Eigentum und einer friedlichen Umgebung in einem unabhängigen Staat kompensiert werden. Das in Den Haag geschaffene Internationale Schadensregister für die Ukraine ist ein wirksames Instrument. Allerdings muss die Höhe des Schadens laut Register mit entsprechenden Mitteln gedeckt werden, darunter, wenn möglich, beschlagnahmte Vermögenswerte des Aggressorstaates. Unserer Meinung nach ist die Identifizierung der Schuldigen und die gerechte Entschädigung der Opfer eine der wichtigsten Aufgaben, die die internationale und ukrainische Gemeinschaft und ihre politischen Führer vereinen können.

In den letzten zwei Jahren wurden viele Initiativen für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg ins Leben gerufen. Eine davon war die Schaffung der Abteilung für vorübergehend besetzte Gebiete bei der Vereinigung ukrainischer Städte, der 326 Gemeinden angehören. Vadym Bojtschenko, der Bürgermeister von Mariupol, wurde zum Leiter der Abteilung ernannt. Die Arbeit der Abteilung löst eine breite Palette von Problemen für Gemeinden, die bereits geräumt wurden und wiederhergestellt werden müssen, sowie für diejenigen, die auf die Reokkupation durch die Streitkräfte der Ukraine warten.

Eine weitere Initiative zur Vorbereitung der Gemeinden auf die Aufgaben ihres Wiederaufbaus nach dem Krieg ist die Gründung der Akademie für den Wiederaufbau der Gemeinden. Die Akademie bildet derzeit 80 Manager aus, die in der Lage sein werden, den Prozess des Wiederaufbaus ihrer Gemeinden nach dem Ende des Krieges effektiv zu leiten. Dies ist die erste Ausbildung und die erste Entlassung von Wiederaufbaumanagern, aber wir hoffen, dass solche Ausbildungen und die Arbeit der Akademie in Zukunft jährlich stattfinden werden.

Die aufgeführten und andere Initiativen, die den Wiederaufbau der Gemeinden nach dem Ende der Feindseligkeiten maximal beschleunigen sollen, erfordern jedoch umfassende Unterstützung nicht nur von den staatlichen Institutionen der Ukraine, sondern auch von internationalen Persönlichkeiten und Organisationen. Daher suchen alle Initiatoren von Wiederaufbauprojekten nach dem Krieg, einschliesslich der Stadtverwaltung von Mariupol, nach Unterstützung und Partnern und sind bereit für eine gemeinsame und fruchtbare Arbeit.

Vielleicht können Ihnen diese Informationen auch einige Argumente liefern, um mein Land und seine Menschen weiterhin zu unterstützen …

Nochmals vielen Dank für alles, was Sie tun.“

Sergej Orlow

Slava Ukraini!

Das Kammerorchester Renaissance von Mariupol

Das Städtische Kammerorchester Mariupol «Renaissance» wurde 1989 gegründet. Auf Beschluss des Volksdeputiertenrates der Stadt Mariupol im Jahr 1994 wurde es in das Netz der staatlichen Kultureinrichtungen aufgenommen. Im Jahr 2014 feierte die Band das 25-jährige Bestehen ihrer kreativen Tätigkeit.

Seit den Anfängen des Orchesters steht es unter der Leitung des Chefdirigenten Vasyl Krya-chok, eines verdienten Künstlers der Ukraine und ausserordentlichen Professors der Staatlichen Technischen Universität Priazov und der künstlerischen Leiterin Larisa Galla sowie der Konzertmeisterin Natalia Ljaschenko.

Das Orchester besteht aus hochqualifizierten Musikern – Absolventen führender Musikhochschulen und Musikschulen in der Ukraine und den GUS-Staaten, insbesondere aus Moskau, Sankt Petersburg, Kiew, Odessa, Donezk, Charkow, Astrachan und anderen Konservatorien.

In den Jahren seines Schaffens hat das Orchester ein hohes professionelles Niveau erreicht, das in den Rezensionen in- und ausländischer Kritiker immer wieder hervorgehoben wurde. In seiner 25-jährigen Schaffensgeschichte hat das Orchester mehr als 2000 Konzerte gegeben. Das Repertoire des Orchesters ist vielfältig, wird ständig erneuert und umfasst Werke zahlreicher Komponisten der Vergangenheit und der Gegenwart.

Das Renaissance Kammerorchester widmet der jungen Musikergeneration besondere Aufmerksamkeit. Das Orchester veranstaltet Wettbewerbe für junge Musiker mit dem Ziel, begabte Kinder zu erkennen und sie in ihrer weiteren kreativen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. Eines der grössten und einzigartigsten kreativen Projekte des Orchesters ist der Festival-Wettbewerb junger Künstler (mit Orchester) «Muzichny Listopad (musikalischer November) «, der von der Abteilung für Kultur und Tourismus der Stadtverwaltung Mariupol initiiert wurde.

Vasyl Kryachok, Dirigent

Verdienter Kulturschaffender der Ukraine, Chefdirigent des Städtischen Kammerorchesters Mariupol Renaissance seit dessen Gründung.

Vasilyl Kryachok wurde 1954 im Dorf Polyanetske (Gebiet Tscherkassy, Ukraine) geboren. Er studierte an der Staatlichen Musikschule in Uman, seine höhere Ausbildung erhielt er am Staatlichen Konservatorium in Astrachan (Posaune). Er begann seine Karriere im Opern- und Balletttheater von Dnepropetrowsk und in der regionalen Philharmonie von Saporoshje.

Ab 1979 arbeitete er in der Stadt Mariupol in städtischen Kultureinrichtungen. Von 1982 bis 1988 war er Leiter des Ensembleorchesters und zweiter Dirigent des Ensembles für Gesang und Tanz der Armee (Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland). Im Jahr 1989 gründete er das Ensemble für Alte Musik, das 1994 als städtisches Kammerorchester «Renaissance» in das Netz der staatlichen Kultureinrichtungen von Mariupol aufgenommen wurde. Schon in den ersten Tagen wurde V. Kryachok zum künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Orchesters ernannt.

Unter der Leitung von Vasily Kryachok ist das Kammerorchester «Renaissance» ein hochqualifiziertes professionelles Kammerorchester geworden, das nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Ausland bekannt ist und bereits in Polen, Ungarn, der Slowakei und Russland gastierte.

Am 24. August 2013 wurde Vasyl Kryachok per Dekret des Präsidenten der Ukraine der Ehrentitel «Verdienter Kunstschaffender der Ukraine» verliehen.

Konzertdaten und -Orte

Gesamtorganisation:
Ukrainischer Kulturverein Prostir, Reussbühl-Luzern
www.prostir.ch

Donnerstag, 20. Februar, Bern, Menuhin Forum
Veranstalter: Verein Ukraine-Hilfe Bern und Yehudi Menuhin-Forum Bern

Freitag, 21. Februar, Basel, Theodorskirche Basel
Veranstalter: Reformierte Kirche Basel-Stadt

Samstag, 22. Februar, Luzern, Sankt-Karli-Kirche
Veranstalter: Ukrainischer Kulturverein Prostir

Sonntag, 23. Februar, Zug, Kirche Sankt-Johannes der Täufer
Veranstalter: Katholische Kirchgemeinde Zug

Montag, 24. Februar Solothurn, St.Ursen-Kathedrale oder andere Kirche
Veranstalter Bjarne Friis (Privatperson), Ukrainischer Kulturverein Prostir

Weiter Orte sind in Abklärung

Zusatzprogramm

In den Wochen vor und nach dem 24. Februar sollen Ausschnitte der Films 20 Tage Mariupol an Gymnasien und Universitäten gezeigt werden mit einer anschliessenden Diskussion mit dem Vizebürgermeister von Mariupol, Sergej Orlow.

Orlow war Massgeblich an den Verhandlungen mit den russischen Aggressor beteiligt, um eine Evakuation der Zivilbevölkerung während der Belagerung zu erreichen und kennt die aktuelle Situation der in Mariupol verbliebenen und der auf das von der Ukraine gehaltene Gebiet geflüchteten Zivilbevölkerung.

Ein wichtiger Diskussionspunkt ist die Frage, unter welcher Bedingung ein Waffenstillstand möglich ist und welche Sicherheiten für de ukrainische Bevölkerung in den durch den russischen Aggressor besetzten Gebieten gewährleistet werden muss.

Zusätzlich ist eine auch eine Wanderausstellung mit Fotos aus Mariupol geplant.

Kontakt

Ukrainischer Kulturverein Prostir
Gemeinnützig und steuerbefreit
Obermättlistrasse 14
6015 Reussbühl-Luzern
www.prostir.ch
info@prostir.ch

Urban Frye (Mitbegründer)
urban@urbanfrye.ch
079 229 72 34
Sankt-Karli-Strasse 71b
6004 Luzern

Bankverbindung
Raiffeisen Luzern
CH1180808003381433971

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